
Wenn man am Aschermittwoch einen Gottesdienst besucht, wird man stutzig: Der Priester zeichnet den Anwesenden mit Asche ein Kreuzzeichen auf die Stirn mit den Worten: „Mensch bedenke, du bist Staub und du kehrst zum Staub zurück.Sind wir nur aus Staub? Die Bestreuung mit Asche als Zeichen der Buße findet sich bereits im Alten Testament.
Der Ritus geht auf die frühe Kirche zurück. Hier wurden Menschen, die sich schwer vergangen hatten, bzw. schwer gesündigt haben, öffentlich in den Stand der Büßer aufgenommen, mit einem Bußgewand bekleidet und mit Asche bestreut. Am Gründonnerstag wurden sie wieder in die Gottesdienstgemeinschaft aufgenommen. Heute gibt es diese Praxis (zum Glück) nicht mehr, jedoch ist das Symbol der Asche geblieben.

Sie steht für die Vergänglichkeit des irdischen Lebens. Wir sind nicht ewig auf dieser Welt und sollen uns auch dessen bewusst werden, dass unser Leben auch einmal zu Ende sein kann.
Auch steht sie für Umkehr: Wir können uns Geld, Reichtum und Besitz im Leben ansammeln, doch das hat letztlich keine Bedeutung. Was zählt ist die Liebe, die wir unseren Mitmenschen entgegenbringen. Unsere Beziehungen sind wertvoller als jeder Besitz.
Am Aschermittwoch beginnt für die Christen die Fastenzeit. Sie dauert 40 Tage. Sie soll an die 40 Tage erinnern, die Jesus fastend in der Wüste verbrachte. Auch bei Nicht-Gläubigen wird Fasten immer beliebter. Fasten ist mehr als nur Verzicht auf Essen. Fasten soll ein Zur-Ruhe-Kommen sein, eine Gelegenheit zur Besinnung aufs Wesentliche.
Wie wäre es mit einer Umdeutung des Fastens? Ich verzichte auf eigene Gewohnheiten oder Bequemlichkeiten und investiere meine Zeit in meine Freundschaften, Bekannte oder Mitmenschen?