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Was kann uns Mayr Nusser heute sagen?

By 10. Oktober 2022Neuigkeiten3 min read

Historisch niedrigste Wahlbeteiligung, Rechtsruck in Italien – warum ist das so? Was kann uns Josef Mayr-Nusser in der aktuellen Situation mitgeben?

Heute, am 3. Oktober, gedenken wir dem Seligen Josef Mayr-Nusser. „Wir wollen diesen Gedenktag aufgreifen, um uns die Frage zu stellen: Was kann uns Josef Mayr-Nusser angesichts der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation sagen?“, meint Simon Klotzner, 1. Landesleiter von Südtirols Katholischer Jugend.

Josef Mayr-Nusser wurde am 27. Dezember 1910 in Bozen geboren. Er hat stets versucht, die christlichen Werte im Alltag zu leben. Er arbeitete in verschiedenen religiösen und sozialen Organisationen mit und wurde mit 23 Jahren zum Obmann des Jungmännerverbandes Bozen gewählt, einem Vorläufer von Südtirols Katholischer Jugend. Der junge Familienvater verweigerte am 4. Oktober 1944 aus religiösen Gründen den Treueeid auf das nationalsozialistische Regime. In der Folge sollte er in das Konzentrationslager Dachau gebracht werden. Auf dem Weg dorthin verstarb er am 24. Februar 1945 in Erlangen, in einem Viehwaggon.

Eigene Meinung bilden

Was hat Mayr-Nusser in schwierigen Zeiten die Kraft gegeben, sich selbst ein Urteil zu bilden und dabei zu bleiben? „In unserer schnelllebigen Zeit, in der wir überflutet werden von Informationen und uns zum Teil schwer tun zu unterscheiden, was entspricht der Wahrheit und was sind Fake News ist es gar nicht einfach, sich eine Meinung zu bilden“, meint Katja Engl, 3. Landesleiterin von Südtirols Katholischer Jugend. „Trotzdem sollten wir Versprechungen und tolle Slogans hinterfragen. Wir sollten uns auch niemals hinreißen lassen Menschlichkeit, Solidarität und Demokratie in Frage zu stellen“, davon ist Sara Burger, 2. Landesleiterin von Südtirols Katholischer Jugend, überzeugt.

Niedrige Wahlbeteiligung

Die niedrige Wahlbeteiligung stimmt Simon Klotzner nachdenklich: „Warum bringen sich die Bürger:innen nicht aktiv in die Entscheidungen ein und bestimmen mit, so wie es im Sinne einer Demokratie ist?“  Wie können wir es gemeinsam schaffen, die Menschen wieder mehr für Wahlen und für Mitbestimmung zu gewinnen? „Werte, für die Jahrzehnte lang gearbeitet wurde, können nicht einfach über Bord geschmissen werden, weil wir momentan enttäuscht sind, vielleicht auch zum Teil ohnmächtig wegen der vielen Dinge, mit denen wir jeden Tag konfrontiert werden: Krieg und Energiekrise sind aktuelle Beispiele“, meint Simon Klotzner.

Mayr-Nusser Vorbild in schwierigen Zeiten

Gerade in schwierigen Zeiten, in denen uns Fragen wie Klimawandel, Migration und zuletzt die Pandemie herausfordern, braucht es Menschen, die mutig sind und Hoffnung schenken. Mut, Einsatz, Zivilcourage brauchen wir auch im Kleinen: Zuhause, unter Freunden, mit uns selbst. Der christliche Glaube kann hier Motivation sein. „Südtirols Katholische Jugend will nach dem Vorbild von Josef Mayr-Nusser, junge Menschen weiterhin dazu auffordern, sich einzubringen und mutig ihre Meinung zu äu­ßern“, betonen Simon Klotzner, Sara Burger und Katja Engl unisono.