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Unter der Lupe | der Weg nach Ostern

By 30. Juli 2018Am Puls der Zeit3 min read

Warum ist der Gründonnerstag grün, was hat das „Kar“ zu bedeuten und warum braucht es noch einen Ostermontag? Wir haben für euch die Karwoche mit ihren Feiertagen mal genauer angeschaut.

Warum ist der Gründonnerstag grün?

Kurzer Sprung in die Sprachwissenschaft: höchstwahrscheinlich leitet sich die Bezeichnung GRÜNdonnerstag vom mittelhochdeutschen „gronan“ ab, das so viel wie „weinen“ bedeutet. Mit den „Weinenden“ waren wohl die Büßer gemeint, die in jener Zeit nach beendeter Buße wieder voll in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen wurden. „Grün“ ist außerdem im 14. und 16. Jahrhundert im Sinne von frisch, erneuert, sündenlos verwendet worden – was ebenso ins Bild passt. Ob das „grün“ in Gründonnerstag nun wirklich von „gronan“ kommt, oder doch von „grün“, kann man nicht mit absoluter Sicherheit sagen, ist für uns als Christen aber auch nicht weiter wichtig. Wir kommen am Gründonnerstag zusammen, um uns an das Passahmahl zu erinnern, das Jesus zusammen mit den Jüngern vor seiner Verhaftung gefeiert hat, und um zu seinem Gedächtnis Eucharistie zu feiern.

Wenn die Glocken schweigen

Karfreitag und Karsamstag – wieder eine eigenartige Vorsilbe, und wieder liegt deren Ursprung in der Sprachgeschichte: „Kar“ oder „chara“ kommt aus dem althochdeutschen und bedeutet so viel wie Trauer oder Wehklage. Am Karfreitag dreht sich schließlich alles um die Verurteilung Jesu und seinen qualvollen Tod am Kreuz. Landauf landab finden zur Erinnerung daran Kreuzwege und Andachten zur Todesstunde Jesu statt, die Glocken bleiben stumm, und es werden keine Messen gefeiert. Der Samstag ist hingegen der Tag der Grabesruhe und gleichzeitig der letzte Tag der Fastenzeit.

Den Übergang zum Ostersonntag bildet schließlich die Osternacht. Es ist die Nacht der Nächte! Wir Christen wären keine Christen, würden wir nicht daran glauben, dass Jesus den Tod bezwungen hat und lebt. Nach einer dunklen Zeit kann neues Leben beginnen.

Der Sonntag der Sonntage

Dass der Ostersonntag den Neubeginn nach einer dunklen Zeit markiert, steckt schon im Wort „Ostern“, das sich wahrscheinlich vom germanischen Wort für „Morgenröte“ ableitet. Jesus durchbricht durch seine Auferstehung wie die aufgehende Sonne das Dunkel der Nacht und des Todes. Es ist das Ereignis, das alle Christen dieser Welt verbindet. Wir dürfen uns darüber freuen, und diese Freude lassen wir auch durch den Magen gehen. Deshalb findet in den meisten Orten beim Gottesdienst am Ostersonntag eine Speisesegnung statt. Danach kann das Feiern beginnen!

Abspann oder Trailer für die Fortsetzung?

Die meisten kennen ihn, aber kaum jemand besucht nach der intensiven Karwoche am Ostermontag nochmal einen Gottesdienst. Dabei steckt so viel im Evangelium, das an diesem Tag gelesen wird. Es erzählt von den Jüngern, die sich nach dem Tod Jesu von Jerusalem ins Dorf Emmaus aufmachen und jede Hoffnung auf eine bessere Welt verloren haben. In diesem Moment der Verwirrung und Trauer geht Jesus ein Stück mit ihnen und macht ihnen Mut, weiterhin an das zu glauben und weiterleben zu lassen, was sie mit ihm gesehen und erlebt haben. Eine Einladung, die auch für uns gilt.