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Mit einer Stimme: Für mehr Mutausbrüche weltweit!

By 31. August 2020Neuigkeiten4 min read

Verantwortliche der katholischen Kinder- und Jugendverbandsarbeit aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol richten sich in einer gemeinsamen Stellungnahme an die Bischöfe in ihren Ländern. Sie äußern sich darin zur Stellung und Rolle von Frauen in der katholischen Kirche. Die Vertreterinnen und Vertreter rufen in dem Text zu Gleichberechtigung der Geschlechter in der Kirche auf und fordern für Frauen die gleichen Rechte in allen Diensten und Ämtern. Verfasst haben die Stellung­nahme der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), die Katholische Jugend Österreich (KJÖ), Südtirols Katholische Jugend (SKJ) sowie Vertreterinnen und Vertreter der kirchlichen Jugendarbeit aus der Schweiz.

Die Stellungnahme ist das Ergebnis des dritten Vernetzungstreffens von Vertreterinnen und Vertretern katholischer Ju­gendverbandsarbeit aus dem deutschsprachigen Raum, das vom 28. bis 30. August in Luzern stattfand. Organisiert und eingeladen hatte dieses Jahr die kirchliche Jugendarbeit der Schweiz. Im Fokus stand der Austausch über die strukturelle Verfasstheit der Katholischen Kirche, die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt, sowie die Rolle und Stellung der Frauen in den jeweiligen Ländern mit dem Ziel für nationale Verände­rungsprozesse voneinander zu lernen und gemeinsame Forderungen an die Kirchenleitungen zu adressie­ren.

In Bezug auf das dritte Vernetzungstreffen erklärt Thomas Boutellier, Verbandspräses des Verbandes Katholischer Pfadi Schweiz: „Wir sehen für die Rolle der Frau in einzelnen Bistümern der Schweiz eine Vorbildfunk­tion für die Weltkirche. Aber auch hier gibt es noch viel Veränderungs- und Verbesserungsbedarf. Die au­ßerordentlichen Situationen, die heute diese Formen nur ermöglichen müssen aufgebrochen werden, so dass die einzelnen Charismen der Menschen in allen Bereichen ihre Wirkung entfalten können.“

Gregor Podschun, der Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), betont: „Das Vernetzungstreffen hat gezeigt, dass die Themen des Synodalen Weges keinesfalls nur Anliegen der Kirche in Deutschland sind. Sexualisierte Gewalt wird durch die Struktur der katholischen Kirche begünstigt. Es braucht weltweite Veränderungen der katholischen Kirche zur Teilung von Macht und Gewalt, zur Ab­schaffung männerbündischer, klerikaler Strukturen, zur Gleichberechtigung von Frauen* und zur Beteiligung junger Menschen an Entscheidungsprozessen. Die Weltkirche kann ihren Auftrag zur Verkündigung des Evangeliums nur authentisch und glaubhaft wahrnehmen, wenn sie aus menschenfreundlichen und lebens­weltnahen Strukturen heraus handelt.“

Eva Wimmer, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich (KJÖ), fügt hinzu: „Durch meine Erfahrungen und Gespräche bei der Jugendsynode habe ich gesehen, dass die Frage der Rolle der Frauen in der Kirche nicht nur im deutschsprachigen Raum präsent ist, sondern Christinnen und Christen auf der gan­zen Welt beschäftigt. Vielerorts haben die Gläubigen aber nicht die Möglichkeit, Probleme und Reformbedarf offen anzusprechen, da sie mit negativen Konsequenzen rechnen müssen. Dies gibt uns als Vertreterinnen und Vertreter der verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit im deutschsprachigen Raum, die Verantwortung Missstände offen anzusprechen und Reformen insbesondere in Bezug auf Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche einzufordern.“

Sara Burger, ehrenamtliche 2. Landesleiterin von Südtirols Katholischer Jugend (SKJ) stellt fest: „Durch den Aus­tausch wurde erneut deutlich, dass man das Thema der sexualisierten Gewalt in der Kirche konsequent ansprechen und aufarbeiten muss. Zudem muss die katholische Kirche sich mit Blick auf die Rolle der Frau­en erneuern, um eine Partizipation aller Menschen an der Verkündigung zu ermöglichen.”

Über die inhaltlichen Positionierungen hinaus, wurde durch das Treffen die verstärkte länderübergreifende Zusammenarbeit der katholischen Kinder- und Ju­gendverbandsarbeit weiterverfolgt. Die verstärkte Kooperation soll auch in Zukunft fortgeführt werden.

Stellungnahme 2020